Isabell Huber besucht die Agentur für Arbeit Heilbronn

Erwerbstätige Frauen sind besonders hart von der Corona-Krise betroffen. Das geht sogar soweit, dass viele Frauen sich überlegen, ihren Beruf weiter zu reduzieren oder für die Familie ganz aufzugeben. Darüber sprach Isabell Huber mit Jürgen Czupalla, Alexandra Neukam und Sandra Büchele von der Agentur für Arbeit Heilbronn.

„Ein Grund für diese erschreckende Entwicklung ist die coronabedingt unsichere Situation in der Kinderbetreuung, sowohl in den Kitas als auch in den Schulen. Das erfordert in vielen Familien ein Abwägen zwischen einem meist geringeren Einkommen der Frau und dem Wohl und Zusammenhalt der Familie, das durch die Kinderbetreuung zu Hause belastet ist – die Frauen fühlen sich quasi gezwungen, zwischen Job und Kind zu entscheiden“, fasst Isabell Huber nach dem Besuch zusammen.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sind vor allem zwei Voraussetzungen zu schaffen. 

Zum einen ist eine verlässliche Kinderbetreuung zu gewährleisten. Das Land Baden-Württemberg bietet bereits seit Längerem die Möglichkeit Zusatzkräfte in den KiTas einzustellen, um die Erzieherinnen und Erzieher bei nicht pädagogischen Arbeiten, wie z.B. der Zubereitung und Ausgabe von Essen zu entlasten. Zudem gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich für den Beruf der Erzieherin zu qualifizieren. So hat auch die Agentur für Arbeit Heilbronn ein Programm zur Qualifizierung von Tagesmüttern aufgelegt. Damit sollen KiTas auch die Betreuung von Rand-Zeiten anbieten können. Das ist vor allem für Frauen und Familien, die im Schichtdienst oder auch in Vollzeit arbeiten, wichtig.

Zum anderen sind Beratungs-Angebote, welche die Frauen unterstützen und den Familien Möglichkeiten aufzeigen, wie sie Familie und Beruf gut vereinen können, essentiell. Hierzu sprach Isabell Huber bereits vor Kurzem mit Simone Rieß von der Kontaktstelle Frau und Beruf in Heilbronn Franken. Das Gespräch kann hier  angeschaut werden.

Natürlich wurde auch über die generelle Situation auf dem Arbeitsmarkt und deren Entwicklung gesprochen. Ein ebenfalls sehr wichtiges und besorgniserregendes Thema ist die steigende Anzahl an Jugendarbeitslosigkeit. So können einige Unternehmen ihre Azubis nicht übernehmen – im Vergleich zum Vorjahr ist hier eine Steigerung von 74 % zu verzeichnen. Hier sind gezielte Beratungs- und Qualifizierungs-Angebote für Jugendliche unerlässlich. Kleine Gruppengespräche können in der Agentur für Arbeit zum Glück wieder stattfinden.